Deutscher Gewerkschaftsbund

31.10.2023

Auftritt von Provokale im Cafe Anschluss am 14.10.2023

Frankfurter werden sich erinnern: Im Sommer fand das große Paulskirchenfest zum 175jährigen Jubiläum der Revolution von 1848 statt. Jetzt hat PROVOKALE sein Programm dazu, das der Chor damals im Stadthaus Frankfurt präsentierte, noch einmal aufgeführt: „Trotz alledem – Lieder zu 1848 und heute“. Veranstaltungsort war diesmal das Café Anschluss, ein sehr schöner Saal im Frankfurter Dornbusch. PROVOKALE präsentierte vor einem vollbesetzten Raum nicht nur Chorgesang in vielfältiger Art, dieser wurde auch mit kurzen Redebeiträgen in einen historischen Zusammenhang eingeordnet. Das begeisterte Publikum spendete reichlich Beifall und wurde dafür mit einer Zugabe belohnt.

Aus dem Programmheft:

1848 – vielbeschworenes Datum in diesem Jahr, gibt Anlass zu allerlei Sonntagsreden und offiziellen Feierlichkeiten. So mancher sonnt sich gern im Glanz vergangener Heldentaten und -oh Wunder- das Wort „Revolution“ bekommt wieder einen guten Klang. Dies vielleicht, weil sie - scheiterte?

Viel wird geredet von den revolutionären Kämpfen, in denen das Bürgertum seinen Machtanspruch zum Ausdruck brachte. Wir geben denen eine Stimme, die die Kämpfe mit trugen: z.B. Arbeiter, Handwerker, Studenten. Und den aufständischen Webern in Schlesien, die – von Textilfabrikanten und Feudalherren gleichzeitig geschröpft – Ihren Peinigern zu Leibe rückten.

Viel wird geredet von der „Paulskirchenrevolution“. Wir singen davon, dass sie im Parlament reden und reden… und dabei das revolutionäre Volk mehr fürchten als die Wiederkehr der alten Mächte. So brach die Frankfurter Nationalversammlung, die auf eigene Truppen verzichtet hatte, unter dem Rachefeldzug der Fürsten zusammen. Die Revolutionäre wurden blutig verfolgt. Vielen blieb nur die Emigration, vornehmlich in die USA. Zurück blieb ein nach wie vor zersplittertes und für lange Zeit noch stärker unterdrücktes Deutschland.

Viel wird geredet von der Paulskirchenversammlung als Wendepunkt der deutschen Geschichte. Wir singen von neu aufkeimender Hoffnung im Nachkriegsdeutschland, dass es gelingt, ein demokratisches, friedliches, entmilitarisiertes Land aufzubauen. Das war ebenso Konsens durch alle Parteien wie die Zerschlagung der großen Monopole, die die Faschisten an die Macht gebracht hatten. Sogar in Verfassungen wurden diese Absichten gegossenen, aber was ist daraus geworden?

Viel wird geredet von der Demokratisierung der ganzen Gesellschaft heute. Wir singen davon, dass die wieder marktbeherrschenden, „systemrelevanten“ Konzernen und Banken auf die in der Verfassung geforderte Verpflichtung des Eigentums zum Wohl der Allgemeinheit pfeifen. Diese Konzerne vertreten eher die Auffassung, dass die Demokratie am Werkstor aufhören soll, damit sie ungestört die Profitmaximierung auf dem Rücken der Beschäftigten betreiben können.

Viel wird geredet von der allgemeinen Krise der Demokratie. Wir singen davon, dass es wieder Kräfte gibt, die die sozialen Risse in der Gesellschaft mit vereinfachenden Formeln und Feindbildern zukleistern. Wer davor die Augen verschließt, seine Zeit „verdaddelt“ und Anderen das Denken überlässt, riskiert, in einer autoritären und autokratischen Gesellschaft aufzuwachen.

Viel wird geredet davon, mehr Demokratie zu wagen. Wir singen von unserer Hoffnung auf Dich, lieber Leser. Nur, wenn Du Dich kritisch einmischst, kann es vorangehen in Richtung einer sozialen, friedlichen und demokratischen Gesellschaft, in der diejenigen, die die Werte schaffen, ein stärkeres Gewicht haben.

TROTZ ALLEDEM!

 

Auftritt Provokale Cafe Anschluss

DGB-Chor

Auftritt Provokale Cafe Anschluss

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