Vor 90 Jahren am 2. Mai 1933 stürmten und besetzten die Nationalsozialisten in Wiesbaden und vielen anderen Städten die Gewerkschaftshäuser. Viele Kolleginnen und Kollegen wurden verletzt oder getötet. Es folgte das Verbot und damit die Ausschaltung der freien Gewerkschaftsbewegung. Dennoch leisteten viele Gewerkschafter*innen in der Folge auch Widerstand. Viele wurden dafür jedoch verhaftet oder ermordet.
Mit einer Veranstaltung wollen wir an diese Ereignisse erinnern. Dabei soll sowohl ein besonderer Blick auf die damalige Zeit in Wiesbaden, als auch auf die Person Wilhelm Leuschner im speziellen gerichtet werden. Darüber hinaus wollen wir der Frage nachgehen, welche Erkenntnisse wir aus der Geschichte für die Gegenwart ziehen können.
Am 4. Mai laden wir daher zu einem Theaterstück, unter dem Titel „Die Vermessung der Demokratie - ein Wilhelm Leuschner Porträt“, mit anschließender Diskussion ein. Musikalisch und szenisch umgesetzt wird das Theaterstück durch das Ensemble Jan Uplegger, Maria Hinze und Yumiko Tsubaki. Das Stück setzt sich mit dem umfangreichen Nachlass und dem Wirken Leuschners auseinander, welcher sich sein ganzes Leben lang für seine demokratischen und humanistischen Überzeugungen einsetzte und zweifellos als eine der bedeutendsten Persönlichkeiten der hessischen Geschichte gilt. Leuschner (1890-1944) war hessischer Innenminister, Gewerkschafter und Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime.
In einer im direkten Anschluss an das Theaterstück folgenden Diskussionsrunde soll über Leuschner und dessen Bedeutung für die heutige Erinnerungskultur an die Verbrechen des Nationalsozialismus und die Angriffe auf demokratische Institutionen gesprochen werden.
Teilnehmen daran werden der Wiesbadener Leuschner-Biograph Axel Ulrich, der auch die Ereignisse in Wiesbaden vom 2. Mai 1933 und die Widerstandshandlungen aus Gewerkschaftskreisen thematisieren soll sowie der Vorsitzende des DGB Hessen-Thüringen, Michael Rudolph.
Vor dem Hintergrund der in den letzten Jahren zunehmenden Angriffe auf Vertreter*innen demokratischer Organisationen und Parteien durch die extreme Rechte - mit dem traurigen Höhepunkt des Mordes an Walter Lübcke - soll zudem ein historischer Brückenschlag zur Auseinandersetzung mit heute agierenden extrem rechten Demokratiefeinden vollzogen werden.
Beginn der Veranstaltung ist um 18.30. Die Veranstaltung findet im Georg-Buch-Saal (Wellritzstraße 38a) statt.
Der Eintritt ist kostenlos. Wir bitten jedoch um Anmeldung ausschließlich unter: wiesbaden@dgb.de
Die Veranstaltung wird finanziert durch das Programm „Demokratie leben in Wiesbaden“.
„Demokratie leben in Wiesbaden“ ist eine Strategie, die das zivilgesellschaftliche Engagement für Demokratie und gegen jede Form von Menschenfeindlichkeit fördert. Gefördert werden Projekte in Wiesbaden, die sich für ein vielfältiges, respektvolles und diskriminierungsfreies Miteinander einsetzen.
DGB-Wiesbaden
DGB-Wiesbaden
Anmeldung für Hinweise auf Veranstaltungen des DGB Frankfurt am Main (ca. ein-zwei Mails pro Monat):
Die mit '*' gekennzeichneten Felder sind Pflichtfelder.